Seminarerfolg durch Wissenschaft
Für den Fall, dass Sie mich noch nicht kennen – ich bin Tom Freudenthal, Gründer von Centered Learning. Über die letzten 15 Jahre haben wir Hunderte von Seminaren gegeben, die seit 10 Jahren kontinuierlich und zuverlässig Teilnehmerbewertungen um die Note 1,4 erreichen. Daraus hat sich das Centered Learning Trainer-System entwickelt, das die strategischen Prozesse, Abläufe und Methoden beschreibt, die hinter diesen Ergebnissen stecken.
Ziel dieses Artikels ist, Ihnen eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung zu zeigen, die Ihren Seminarerfolg beeinflussen. Und wie sie Sie einsetzen könnten, um Ihre Seminare noch weiter zu optimieren.
Um genau zu sein – ich möchte Ihnen zeigen, wie Sie die Erfahrungen der Neurowissenschaft so nutzen können, dass Ihr Seminarerfolg nicht mehr vom Thema, der Teilnehmerzusammensetzung oder Ihrer Tagesform abhängt, sondern von Abläufen und Strukturen, die Sie jedes Mal wieder identisch umsetzen können (mit immer dem gleichen Ergebnis).
Nr. 2 Entscheidungen sind unbewusst
Sehr viele Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass unser Bewusstsein und damit auch das Ihrer Teilnehmer, wenig Einfluss auf das hat, was in uns vorgeht. Vor allem auch, darauf, was für Entscheidungen wir treffen.
Also zum Beispiel aus der Sicht Ihres Teilnehmers...
All diese Entscheidungen hängen weitgehend nicht von der Logik Ihrer Ausführungen ab und sind nicht das Ergebnis eines bewussten Entscheidungsprozesses Ihres Teilnehmers.
Sondern sie passieren unbewusst und wenn unser Seminar richtig gut werden soll, dann müssen wir die unbewussten Emotionen unserer Teilnehmer positiv beeinflussen.
Wie gesagt – das Handeln Ihrer TeilnehmerInnen beruht zum allergrößten Teil auf Informationen, die über die Sinne aufgenommen werden, aber nicht bis ins Bewusstsein gelangen.
Aber jetzt kommt eine noch viel krassere Erkenntnis aus der Neurowissenschaft:
Entscheidungen werden im Gehirn getroffen BEVOR wir sie bewusst wahrnehmen und zwar mindestens 0,3 –wenn nicht mehrerer Sekunden - vorher.
Herausgefunden hat das der amerikanische Neurophysiologe Benjamin Libet auf der Grundlage von Forschungen zweier deutscher Wissenschaftler aus dem Jahre 1965 (Hans A. Kornhuber und Lüder Deecke).
Gehirnaktivitäten laufen ja über den Austausch von biochemischen Neurotransmittern ab, aber vor allem auch über den Austausch von elektromagnetischen Impulsen zwischen den Gehirnzellen.
Die kann man messen und bildlich darstellen. Was man dann sieht, ist einerseits etwas beunruhigend, weil es unserer normalen Alltagswahrnehmung komplett widerspricht – andererseits für uns als Seminarleiter enorm wichtig:
Bevor ein Mensch sich seiner Entscheidung etwas zu tun, bewusst wird, kann man mindestens eine Sekunde vorher ein sogenanntes Bereitschaftspotenzial messen.
Und daraus folgt eine Erkenntnis, die für viele Menschen so unangenehm und unglaublich erscheint, dass sie sie einfach ignorieren:
Unsere Entscheidungen trifft nicht unser bewusstes, sprachgesteuertes ICH, sondern die Entscheidung wird vom Unterbewusstsein getroffen und wir übernehmen sie dann und behaupten, es sei unsere gewesen...
Einmal mehr ein Beweis dafür, wie wichtig all die subliminalen Informationen sind, die wir in unseren Seminaren meist unbewusst vermitteln.
Glücklicherweise gibt es Mittel und Wege, das auf eine ethische und produktive Art und Weise zu steuern – und zwar so, dass der Erfolg nicht von Ihrer Tagesform oder Laune abhängt 🙂
Aber bevor ich Ihnen Vorschläge mache, wie das gehen könnte, eine kurze Story, warum mir das (unbewusst 🙂 immer schon wichtig war und weshalb das im Centered Learning Trainer-System so eine zentrale Rolle spielt:
In einem früheren Leben war ich mal 10 Jahre lang Radiojournalist für die ARD – hatte dafür aber keine formale Ausbildung (ich bin ja eigentlich Diplom-Pädagoge), sondern musste mir meine Kompetenz über viele, kurze journalistische Fortbildungsveranstaltungen zusammenbauen.
Und das lief meist folgendermaßen ab:
Am Vormittag des ersten Tages – Druckbetankung mit Theorie
Am Nachmittag - Recherche für den Radiobeitrag
Am nächsten Vormittag – Produktion
Am Nachmittag – Radikalkritik am Ergebnis
Dieses Vorgehen war für mich und die anderen, sagen wir mal vorsichtig, nicht ganz so optimal. Weil wir natürlich alle mit einem fürchterlichen Gefühl von Inkompetenz und „nicht gut genug sein“ nach Hause gefahren sind. Denn wer kriegt schon so eine anspruchsvolle Aufgabe wie eine Radiosendung beim ersten Mal perfekt hin.
Schon damals habe ich mir geschworen – wenn ich jemals eigene Seminare gebe, dann werde ich meinen Teilnehmern die Chance geben, etwas Neues mehrmals zu machen, um zu erleben, wie sie besser werden!
Und das ist auch mein wichtigster Tipp für Sie an dieser Stelle:
Der einfachste Weg, die Emotionen und damit die Entscheidungen von Ihren Teilnehmern in Ihrem Sinne zu beeinflussen, ist folgender:
Strukturieren Sie Ihre Themen, Übungen, Ihre Praxis so, dass die Teilnehmer durch mehrere Durchläufe gehen und so ERLEBEN, dass Ihre Lösungen tatsächlich funktionieren.
Wir nennen dieses Vorgehen Spiraltraining (vielleicht ist Ihnen auch auch schon mal der Begriff Helixtraining über den Weg gelaufen – das sind dann die Trainer, die unser Verfahren übernommen haben, es aber jetzt anders nennen :-).
Im Wesentlichen ist das eine Kombination aus Themenprogression, Methodenwechseln und rotierenden Lernmodi – so sieht das aus:
In dem Webinar zum Thema, für das Sie sich ja wahrscheinlich schon angemeldet haben, gehen wir auf dieses Spiraltraining genauer ein –falls Sie dafür angemeldet sind, dann ist der Termin jetzt in den nächsten Tagen – falls nicht – hier können Sie sich noch einen Termin aussuchen...
Es gibt in der Lernforschung von Prof. Dr.Dr. Gerald Hüther den Satz – jeder erfolgreiche Lernprozess fühlt sich an wie ein kleiner Orgasmus.
Wenn Ihnen das gelingt, dass Ihre Leute noch auf Ihrem Seminar echte Erfolge erleben und dann mit einem guten Gefühl nach Hause gehen - und das nicht auf Chaka Chake Hype beruht - sondern auf realen, guten Erfahrungen mit Ihren Lösungen – dann besteht die Chance, dass der Transformationsprozess hinterher auch wirklich klappen kann.
Also die Umsetzung Ihrer Seminarinhalte im Alltag Ihrer Teilnehmer.
Und letztlich ist es ja genau das, was wir uns als Workshopleiter alle wünschen oder?
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